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In den vergangenen zwei Jahren haben rund zwei Drittel der mittelständischen Fertigungsbetriebe in Deutschland ein neues ERP-System eingeführt. Die Ergebnisse stammen aus der Studie ERP-Herausforderungen 2025/26 des Stuttgarter Softwareherstellers Planat. Befragt wurden 150 produzierende Unternehmen. Die Modernisierung gilt als Schlüsselprojekt, um steigende Anforderungen an digitale Prozesse zu erfüllen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
Hauptgründe für den Systemwechsel
Die Umfrage nennt klare Motive. Mehr als die Hälfte der Unternehmen schätzt, dass ihre alten Systeme nicht mehr alle betrieblichen Anforderungen erfüllen. Etwa jeder zweite Betrieb leidet unter Medienbrüchen durch manuelle Datenübertragungen zwischen isolierten Anwendungen, was Zeit und Kosten verursacht. Weitere zentrale Gründe sind veraltete Technologieplattformen, unzureichender Support durch den Anbieter und mangelnde Benutzerfreundlichkeit. Besonders kritisch ist der fehlende Zugriff auf moderne Schnittstellen, der die Integration neuer Tools erschwert.
ERP als Rückgrat der Digitalisierung
Für die meisten Unternehmen ist das ERP-System zum zentralen Baustein der Digitalisierungsstrategie geworden. Über 90 Prozent betonen, dass eine branchenspezifisch angepasste Lösung entscheidend ist. Für mehr als 80 Prozent ist sie ein Ausschlusskriterium bei der Anbieterwahl. Planat-Geschäftsführer Christian Biebl beschreibt das ERP-System als Rückgrat der firmenweiten Digitalisierung. Es bündelt klassische Funktionen wie Produktionsplanung und Dokumentenmanagement und ermöglicht die lückenlose Steuerung komplexer Lieferketten.
Anbieterwahl: Direkt vom Hersteller bevorzugt
Bei der Implementierung setzen viele Unternehmen auf direkte Unterstützung durch den Softwarehersteller statt auf externe Partner. Fast die Hälfte der Befragten bevorzugt, wenn der Anbieter Installation und Wartung selbst übernimmt. Grund ist die Einschätzung, dass der Hersteller die Software am besten kennt und schneller auf Probleme reagieren kann. Branchenerfahrung und langjährige Marktpräsenz spielen ebenfalls eine Rolle. Unternehmen suchen gezielt Anbieter, die sich auf die Fertigungsindustrie spezialisiert haben und bewährte Referenzen vorweisen können.
Langfristige Investitionssicherheit im Fokus
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die langfristige Wartbarkeit individueller Anpassungen. Viele Mittelständler haben über Jahre eigene Funktionen in ihr ERP-System integriert, die auch bei Updates erhalten bleiben müssen. Erfahrene Anbieter garantieren, dass kundenspezifische Lösungen release-sicher sind – ein entscheidender Faktor für Planungssicherheit. Experten raten, bei der Auswahl neben kurzfristigen Kosten auch die Kompetenz des Anbieters und die Zukunftsfestigkeit der Lösung zu prüfen. Wer hier spart, riskiert später hohe Nachrüstungsaufwände oder einen erneuten Systemwechsel.
