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Tradierte Unternehmen stehen vor der Aufgabe, neue Geschäftsfelder zu erschließen, ohne das Kerngeschäft zu gefährden. Corporate Venture Studios liefern dazu einen klaren Rahmen. Im Vergleich zu klassischen Innovationsabteilungen arbeiten sie außerhalb der bestehenden Strukturen. Das verschafft ihnen Beweglichkeit und Entscheidungsfreiheit. So entwickeln sie neue Geschäftsmodelle und testen sie am Markt.
Abgrenzung schafft Handlungsspielraum
Die räumliche und organisatorische Trennung vom Tagesgeschäft ist kein Zufall. Sie erlaubt den Studios, eigenständig zu arbeiten. So reagieren sie schneller auf Marktanforderungen. Im Kerngeschäft greifen etablierte Prozesse und Governance-Strukturen. Neue Ventures brauchen mehr Freiraum. Die bewusste Abgrenzung verhindert, dass Innovationsprojekte in Abstimmungsschleifen stecken bleiben. Sie bleiben agil und zielgerichtet.
Validierung statt Produktverliebtheit
Ein funktionierendes Venture Studio arbeitet mit klaren Entscheidungskriterien. Das Beispiel Haufe Group zeigt dies in der Praxis. In 18 Monaten prüfte das Team viele Ideen und verwarf die meisten davon. Nur ein Projekt, eine Software zur Automatisierung von Visa-Prozessen, wurde umgesetzt und erfolgreich eingeführt. Die geringe Trefferquote ist kein Scheitern. Sie gehört zum Konzept. Entscheidend ist, ob es ein echtes Marktbedürfnis gibt. Die Anzahl der gestarteten Projekte spielt dabei keine Rolle.
Systematischer Portfolioansatz statt Einzelprojekte
Corporate Venture Studios arbeiten systematisch über mehrere Projekte hinweg. Im Gegensatz zu einzelnen Innovationsinitiativen entsteht so ein Portfolio an Ventures, die parallel entwickelt werden. Die Methodik ist wiederholbar. Sie reicht von der Ideenfindung über die Prototypenentwicklung bis zur Markteinführung. Der strukturierte Ablauf senkt Risiken und erhöht die Chancen auf Erfolg.
Relevanz für den Mittelstand
Der Mittelstand profitiert besonders von diesem Modell. Er kann digitale oder technologische Felder erschließen, ohne bestehende Strukturen zu gefährden. Der Aufbau eines Venture Studios dauert in der Regel vier bis sechs Monate. Er umfasst strategische Ausrichtung, rechtliche Gestaltung und operative Inbetriebnahme. Die Investition lohnt sich für Firmen, die Innovation ernst nehmen und neue Umsatzquellen systematisch erschließen wollen.
Entscheidend ist die Bereitschaft des Managements, Risiken einzugehen. Studios benötigen Autonomie und Rückendeckung von oben. Ohne diese Unterstützung bleibt das Modell wirkungslos. Wer diesen Weg konsequent geht, erhält eine belastbare Methode für nachhaltiges Wachstum jenseits des Kerngeschäfts.
Quellen
https://www.vlabs.at/blogposts/was-ist-ein-venture-studio-der-schlussel-zur-skalierung-neuer-geschaftsmodelle https://blog.diginlab.com/allgemein/der-weg-zum-erfolg-was-ist-ein-venture-studio/ https://www.pwc.de/de/im-fokus/corporate-innovation/corporate-venture-building.html https://www.deutsche-startups.de/2025/10/30/3-dinge-die-ein-gutes-corporate-venture-studio-ausmachen/ https://bluemorrow.com/de/services/venture-studio https://www.bitrock.partners/de/insights/corporate-venture-building-erklaert https://www.rolandberger.com/de/Expertise/Solutions/Corporate-Venture-Building.html
