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Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Zerreißprobe. Neben hohen Energiekosten und bürokratischen Hürden spürt der Mittelstand die Belastungen durch eine unsichere Handelspolitik der USA. Eine repräsentative DZ Bank-Umfrage zeigt: Rund die Hälfte der mittelständischen Unternehmen rechnet mit indirekten Nachteilen durch gestörte Lieferketten und gebrochene Kundenbeziehungen. Besonders betroffen sind Branchen wie Metall, Automobil- und Maschinenbau. Dort befürchten zwei Drittel der Betriebe, dass Störungen im US-Geschäft die eigene Wertschöpfung mindern. Die Lage verschärft sich durch wiederholte Zollerhöhungen der US-Regierung. Formelle Abkommen zwischen EU und USA geraten dadurch ins Wanken.

Direkte Folgen der US-Zollpolitik

Die direkten Folgen zeigen sich in Zahlen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen mit US-Geschäft reduziert ihr Handelsvolumen mit den USA. Gleichzeitig steigen die Kosten für Vorprodukte. Viele Mittelständler müssen Preiserhöhungen an Kunden weitergeben. Die Nachfrage sinkt. Die Margen schrumpfen. Der Wirtschaftsdienst meldet seit April 2025 spürbare Exportrückgänge in die USA. Besonders betroffen sind Fahrzeug- und Maschinenbau. Unternehmen müssen entscheiden: Logistikstrategien anpassen. Lieferquellen wechseln. Produktionsstätten verlagern.

Regionale Unterschiede

Nicht nur direkte Exporteure geraten unter Druck. Analysen des IW Köln zeigen: Chinesische Wettbewerber könnten US-Zölle nutzen, um stärker nach Europa abzudrängen. Das könnte die Preise am heimischen Markt fallen lassen und Geschäftsmodelle gefährden. Viele Firmen befürchten auch finanzielle Schwierigkeiten ihrer asiatischen Zulieferer, falls deren US-Geschäft einbricht. Einige Unternehmen berichten zwar von kurzfristigen Vorteilen wie günstigeren Einkaufsmöglichkeiten in Asien. Insgesamt überwiegen diese Effekte die Vorteile jedoch nicht.

Regional gibt es deutliche Unterschiede. Eine Ifo-Studie nennt industrielle Regionen im Süden Deutschlands besonders betroffen. Standorte wie Wolfsburg, Ingolstadt oder Salzgitter verzeichnen Einbußen bei der Wertschöpfung. Dienstleistungsregionen wie Potsdam oder der Main-Taunus-Kreis könnten dagegen leichte Gewinne erzielen. Der Handelskonflikt prägt die wirtschaftliche Entwicklung. Langfristig könnte sich das Muster von Industrie hin zu Dienstleistungen verschieben.

Strategien der Mittelständler

Zur Entlastung setzen Unternehmen auf drei Strategien. Sie erhöhen die Effizienz. Sie diversifizieren Absatzmärkte. Sie passen Lieferketten an. KPMG berichtet, viele Unternehmen verlagern Produktionsteile in Länder mit weniger Regulierungen, um Zollrisiken zu umgehen. Sie suchen auch Alternativen zum US-Markt, etwa in Asien. Der DIHK fordert einen stärkeren europäischen Binnenmarkt. Er soll Bürokratie abbauen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ohne solche Schritte droht der Mittelstand an den Rand globaler Handelsströme zu geraten.

Ausblick und Handlungsempfehlungen

Der Blick auf den US-Markt bleibt wichtig. Etwa ein Fünftel der Mittelständler hält die USA weiter für eine zentrale Zielregion. Die Unsicherheit durch wechselnde Zollvorgaben erschwert Planung. Experten empfehlen aktives Risikomanagement. Dazu gehören flexible Vertragsklauseln, bessere Marktanalysen und enge Abstimmung mit Partnern. Eine Studie des IfM Bonn zeigt: Der Mittelstand übersteht die Turbulenzen nur mit unternehmerischer Anpassungsfähigkeit und politischer Entlastung.

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