zum Inhalt

US-Sanktionen gegen venezolanische Öltanker verschärfen globale Rohstoffmärkte

Photo by Ian Simmonds / Unsplash

Inhaltsverzeichnis

US-Präsident Trump ordnete eine Blockade aller sanktionierten Tanker an, die Venezuela anlaufen oder verlassen. Die Maßnahme folgt auf die Beschlagnahme des Öltankers „Skipper“ durch die US-Küstenwache. Das Schiff hatte fast zwei Millionen Barrel venezolanisches Rohöl geladen. Die Schritte verschärfen die langjährigen Spannungen zwischen Washington und Caracas und werfen Fragen nach den Folgen für globale Energielieferketten auf.

Militärische Eskalation vor der venezolanischen Küste

Die US-Regierung hat ihre militärische Präsenz in der Karibik deutlich erhöht. Aus Regierungskreisen heißt es, Soldaten seien mit Hubschraubern an Bord des beschlagnahmten Tankers gelandet, um die Brücke zu sichern. Die Maßnahmen begründet Washington mit Verstößen gegen die Sanktionen, die Venezuela seit 2019 betreffen. Kritiker werfen dem Weißen Haus vor, Völkerrecht zu missachten, weil die Einsätze außerhalb amerikanischer Hoheitsgewässer stattgefunden haben. Die venezolanische Regierung nannte die Blockade eine groteske Drohung und betonte ihr Recht auf freie Schifffahrt sowie die Souveränität über nationale Ressourcen.

Venezuelas Abhängigkeit vom Graumarkt

Obwohl Sanktionen bestehen, bleibt Venezuela ein bedeutender Ölproduzent, wenngleich die Fördermengen stark gesunken sind. Branchenanalysten schätzen, dass rund 90 Prozent des Ölexports des Landes über inoffizielle Kanäle nach China gehen. Chevron übernimmt demnach etwa ein Viertel der venezolanischen Produktion. Chinesische Raffinerien sind auf das schwere venezolanische Erdöl ausgerichtet, was den Handel trotz Rabatten weiterhin erleichtert. Gleichzeitig hat die US-Regierung im April 2025 zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Ländern eingeführt, die venezolanisches Öl beziehen. Ziel sind Handelspartner wie China, der Iran und Russland.

Begrenzte Auswirkungen auf globale Märkte

Experten bewerten die aktuelle Eskalation als wenig bedrohlich für die globale Ölversorgung. Venezuela produziert derzeit rund eine Million Barrel pro Tag, während die USA rund dreizehn Millionen Barrel täglich fördern. Dennoch könnten kurzfristige Preisschwankungen auftreten, weil Märkte auf mögliche Engpässe reagieren. Analysten gehen davon aus, dass vorhandene Ölreserven und alternative Lieferquellen größere Versorgungsengpässe verhindern. Zudem hat die US-Regierung Chevron-Lizenzverlängerungen erteilt, um kontrollierte Öllieferungen in die USA sicherzustellen.

Gewinnen Sie neue Kunden über das Maschinen Journal
MJ Image

Das Maschinen Journal erreicht jeden Monat tausende Entscheider aus dem industriellen Mittelstand. Nutzen Sie unsere Reichweite, um Ihre Produkte genau dort zu platzieren, wo Kaufentscheidungen entstehen.

Sie wollen mehr Anfragen erzielen?

→ Jetzt Artikel anfragen

Aktuelles

Tagesthemen vom 22.12.2025

TKMS schafft Blitzaufstieg in den MDAX Die Deutsche Börse ordnet kurz vor Weihnachten ihre Indizes neu. Zum 22. Dezember 2025 steigt der U-Boot- und Marineschiffbauer TKMS nur zwei Monate nach dem Börsengang in den MDAX auf. Das Unternehmen war erst im Oktober 2025 von Thyssenkrupp abgespalten worden. Parallel rückt auch

TKMS steigt in den MDAX auf und verdrängt HelloFresh

TKMS steigt in den MDAX auf und verdrängt HelloFresh

Ein Börsenneulinge mit Rückenwind Kurz vor Weihnachten verschiebt die Deutsche Börse die Gewichtungen der Indizes. Am 22. Dezember 2025 treten die Änderungen in Kraft. TKMS, der Thyssenkrupp Marine Systems, steigt in den MDAX auf. Der Aufstieg kam überraschend schnell. Die Abspaltung von der Thyssenkrupp-Gruppe erfolgte erst im Oktober 2025. Zwei

Tagesthemen vom 21.12.2025

Bundeswehr investiert Milliarden in neue Puma-Schützenpanzer Die Bundeswehr bestellt für 4,2 Milliarden Euro 200 zusätzliche Schützenpanzer Puma beim Gemeinschaftsunternehmen PSM von Rheinmetall und KNDS Deutschland. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge ist ab Mitte 2028 geplant. Der Auftrag erweitert einen bestehenden Rahmenvertrag aus dem Jahr 2023 deutlich, der bereits 50

Bundesregierung plant dreimonatige Speicherung von IP-Adressen bei Internetanbietern

Bundesregierung plant dreimonatige Speicherung von IP-Adressen bei Internetanbietern

Justizministerin Stefanie Hubig hat einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Cyberkriminalität vorgelegt. Dem Entwurf zufolge müssen Telekommunikationsanbieter IP-Adressen und zugehörige Daten drei Monate lang speichern. Das Papier ging letzte Woche an die übrigen Ministerien zur Abstimmung. Die Bundesregierung plant, das Gesetz dem Bundestag im Frühjahr 2026 vorzulegen. Hintergrund und Begründung Ziel