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US-Regierungsstillstand bremst Rüstungslieferungen

Photo by Jorge Alcala / Unsplash

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Der US-Regierungsstillstand trifft internationale Rüstungslieferungen hart. Nach Berichten stocken Waffenexporte in Höhe von mehr als fünf Milliarden Dollar an NATO-Verbündete und an die Ukraine. Deutsche Zulieferer und mittelständische Unternehmen der Rüstungsbranche sehen sich mit logistischen Unsicherheiten und Vertragsrisiken konfrontiert. Der Stillstand in Washington macht deutlich, wie stark europäische Sicherheitsarchitektur von ausländischen Behörden abhängt.

Milliardenverträge durch Bürokratie blockiert

Nach Berichten des US-Mediums Axios verzögern sich Genehmigungsverfahren für Rüstungsexporte. Entscheidende Behörden arbeiten nur mit reduziertem Personal. Betroffen sind Lieferungen von HIMARS-Raketenwerfern, AMRAAM-Luft-Luft-Raketen und Aegis-Flugabwehrsystemen. Polen, Dänemark und Kroatien, die diese Systeme für die Modernisierung ihrer Streitkräfte benötigen, müssen mit erheblichen Verzögerungen rechnen. Da viele dieser Waffen auch in die Ukraine gehen, wirkt sich der Stillstand indirekt auf die militärische Unterstützung Kiews aus. Die Bundesregierung reagiert bereits mit konkreten Schritten: Sie übernimmt vorübergehend die Gehälter von 12.000 zivilen Mitarbeitern der US-Armee in Deutschland, um deren Arbeit fortsetzen zu können.

Deutsche Unternehmen suchen eigene Lösungen

Deutsche Rüstungskonzerne reagieren auf die Unsicherheiten durch strategische Investitionen in den USA. Rheinmetall hat den US-Zulieferer Loc Performance für 950 Millionen Dollar übernommen, um seine Präsenz im amerikanischen Militärmarkt zu stärken. Das Unternehmen strebt Großaufträge im Umfang von 60 Milliarden Dollar für Schützenpanzer und Militärlastwagen an. Gleichzeitig warnen Branchenexperten vor Risiken politischer Instabilität in den USA. Der Konzern verfolgt eine klare Strategie. Durch lokale Produktionsstätten und Partnerschaften mit US-Unternehmen wie Lockheed Martin soll die Abhängigkeit von Genehmigungsverfahren reduziert werden.

Kritische Rohstoffe als weiteres Risiko

Neben den Lieferengpässen bei vollständigen Systemen erhöht sich die Abhängigkeit von strategischen Rohstoffen. Unternehmen wie Almonty Industries liefern Wolfram für panzerbrechende Munition und Raketentechnik. Die USA betreiben seit 2015 keine eigene Wolframproduktion mehr und sind auf Importe angewiesen. Deutsche Zulieferer, die in diesen Bereichen tätig sind, stehen vor der Aufgabe, alternative Quellen aufzubauen oder eigene Kapazitäten auszubauen. Wolfram gilt als kritischer Rohstoff mit militärischer Schlüsselbedeutung, da es in panzerbrechender Munition und in Schutzschichten unersetzlich ist.

Fazit: Mehr Eigenständigkeit als langfristige Strategie

Der Stillstand macht die Verwundbarkeit internationaler Rüstungsketten durch politische Entscheidungen in Schlüsselländern deutlich. Für deutsche Mittelständler bedeutet dies, stärker zu diversifizieren und eigene Fähigkeiten in kritischen Bereichen aufzubauen. Gleichzeitig ergeben sich Chancen für Unternehmen, die alternative Lieferketten etablieren oder europäische Kooperationen stärken können. Eine Haushaltslösung in den USA könnte kurzfristig helfen, doch die Branche muss langfristig lernen, weniger abhängig von einzelnen Märkten zu werden. Die Bundesregierung unterstützt diesen Kurs. Sie plant höhere Rüstungsausgaben und stärkt europäische Kooperationen.

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