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Souveränitätsgipfel in Berlin: Europas Cloud-Lösungen sollen Abhängigkeiten von US-Anbietern verringern

Photo by Tim Hüfner / Unsplash

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Am 18. November 2025 fand in Berlin der deutsch-französische Gipfel zur Europäischen Digitalen Souveränität statt. Mehr als 1.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft debattierten Strategien zur Stärkung der technologischen Unabhängigkeit Europas. Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger betonte, Europa müsse bei Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz und Cloud-Infrastrukturen an der Spitze bleiben. Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam als Motor für Reformen wirken. Sie setzen auf Bürokratieabbau und eine intensivere Förderung innovativer Projekte. Der Gipfel markiert den Auftakt konkreter Schritte zur Verringerung der Abhängigkeit von US-Unternehmen wie AWS oder Microsoft Azure.

Politische Ziele für mehr Technologieführerschaft

Die Bundesregierung setzt, unterstützt von Unions- und SPD-Politikern, auf Förderprogramme, um lokale Cloud-Anbieter und KI-Startups zu stärken. Ein Schwerpunkt liegt auf rechtssicheren Rahmenbedingungen, die europäische Unternehmen bei der Entwicklung souveräner Infrastrukturen entlasten. Die EU-Kommission kündigte an, das Digital-Omnibus-Gesetz zu nutzen, um Bürokratie abzubauen und zugleich strenge Sicherheitsstandards zu wahren. Exekutiv-Vizepräsidentin Henna Virkkunen betonte, Europa stehe an einem Scheideweg. Wir haben Markt und Talent. Jetzt braucht es Skalierbarkeit bei Investitionen und Innovationen. Die Kommission leitete außerdem Untersuchungen gegen AWS und Azure ein, um deren Gatekeeper-Position im Cloud-Markt zu prüfen.

Deutsche Cloud-Anbieter als strategische Partner

Für mittelständische Unternehmen gewinnen Anbieter wie IONOS, Stackit und die Open Telekom Cloud an Bedeutung. Sie bieten DSGVO-konforme Lösungen mit Sitz in Deutschland, zertifizierte Rechenzentren und offene Schnittstellen. Im Unterschied zu US-Hyperscalern ermöglichen sie klare Datenhoheit und reduzieren rechtliche Unsicherheiten durch ausländische Gesetze. Besonders KMU profitieren von hybriden Modellen wie Delos Cloud, das die deutsche Infrastrukturkontrolle mit Microsoft-Technologien verbindet. Entscheidend ist eine cloud-agnostische Architektur. Wer auf Kubernetes oder Docker setzt, verteilt Workloads flexibel zwischen Anbietern und vermeidet Vendor-Lock-in.

Gaia-X als Treiber für den Mittelstand

Gaia-X ist ein deutsch-französisches Projekt und treibt die Vernetzung europäischer Cloud-Dienste voran. Als Gründungsmitglied unterstützt IONOS KMU dabei, digitale Lösungen auch ohne eigenes Rechenzentrum zu nutzen. Offene Standards und interoperable Datenräume schaffen Synergien und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Unternehmen. Auf dem Gipfel präsentierte das Gaia-X-Konsortium interaktive Modelle, die transparente Datenräume erlebbar machen. Ähnlich ambitioniert ist die europäische Bezahllösung WERO. Sie soll sichere digitale Transaktionen ermöglichen, ohne Abhängigkeit von US-Plattformen.

Herausforderungen trotz politischen Willens

Die Umsetzung bleibt anspruchsvoll. Kritiker weisen darauf hin, dass auch staatliche Stellen wie Polizei oder Bundeswehr weiterhin AWS und Google Cloud nutzen. Um Vertrauen in europäische Alternativen zu stärken, braucht es konkrete Pilotprojekte – etwa bei Behörden oder kritischer Infrastruktur. Zudem müssen lokale Anbieter ihr Serviceangebot ausbauen, um mit den Hyperscalern mitzuhalten. Die Branche setzt auf Partnerschaften. So verbindet plusserver BSI-C5-zertifizierte Rechenzentren mit Open-Source-Technologien, um Skalierbarkeit und Transparenz zu erhöhen.

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