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Nach fast drei Jahrzehnten Planung geht am 14. Dezember die Dresdner Bahn in Betrieb. Das 1,2 Milliarden Euro teure Projekt schließt eine lange Lücke im Schienennetz zwischen Berlin und Brandenburg. Für technische Entscheider im Mittelstand bedeuten die Änderungen nicht nur kürzere Fahrzeiten zum Flughafen BER, sondern auch veränderte Mobilitätsmuster, die Standortplanung und Lieferketten beeinflussen können.
Die Strecke zwischen Berlin-Südkreuz und Blankenfelde ermöglicht erstmals seit den 1950er Jahren wieder getrennte Gleise für Regional- und Fernzüge. Das ist ein wesentlicher Schritt für mehr Kapazität und Pünktlichkeit.
Die schnellste Neuerung betrifft die Anbindung an den Flughafen BER. Der Flughafen-Express FEX benötigt künftig 23 Minuten vom Berliner Hauptbahnhof statt 45 Minuten. Darüber hinaus fährt er im 15-Minuten-Takt, was besonders für Unternehmen mit häufigen Geschäftsreisen relevant ist.
Parallel startet die neue Linie RE20. Sie verbindet Eberswalde und Bernau direkt mit dem Flughafen. Für die Spreewald-Region entsteht so erstmals eine umsteigefreie Verbindung zum BER. Das bietet lokalen Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile im internationalen Geschäft.
Für Pendler wandeln sich die Ströme deutlich. Lichtenberg und Hohenschönhausen erhalten durch RB24 und RB32 erstmals Direktverbindungen zum Flughafen. Spandau und Wedding verlieren direkte Verbindungen, sodass Reisende künftig am Potsdamer Platz umsteigen müssen. Die S-Bahn passt ihr Netz an: Die Linie S45 entfällt, stattdessen wird die S46 bis Südkreuz verlängert.
Unternehmen in betroffenen Stadtteilen sollten früh prüfen, wie sich die neuen Routen auf die Erreichbarkeit ihrer Standorte auswirken. Besonders Betriebe mit Schichtdiensten oder externen Dienstleistern sind betroffen.
Langfristig eröffnet die Dresdner Bahn neue Perspektiven für Gewerbeentwicklungen. Die reduzierten Fahrzeiten machen Regionen wie Blankenfelde oder Rangsdorf attraktiver für Logistikzentren, da Anschlusszeiten zum BER deutlich kürzer sind. Zudem profitieren Unternehmen in Brandenburger Vororten von dem ganztägigen Stundentakt des RE20. Für Entscheider, die über Standorterweiterungen nachdenken, lohnt sich eine Analyse der neuen Verkehrsachsen. Die Strecke wird bis 2026 weiter optimiert, unter anderem durch die Generalsanierung der Linie Hamburg–Berlin.
