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Neue China-Kommission soll Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft prüfen

Photo by Li Yang / Unsplash

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Die Bundesregierung plant eine gründliche Prüfung der Wirtschaftsbeziehungen zu China. Laut Unterlagen des Parlaments will die Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Expertenkommission einsetzen. Diese soll bislang wenig beleuchtete Abhängigkeiten und Sicherheitsrisiken analysieren. Der Bundestag debattiert den Antrag am Freitag, dem 14. November. Eine Abstimmung über die Kommission könnte noch am selben Tag erfolgen. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für eine risikoärmere Zusammenarbeit mit China zu entwickeln. Die Debatte erfolgt vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Konkurrenz.

Schwerpunkt auf kritische Technologien und Infrastruktur

Die Kommission besteht aus zwölf Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden. Sie wird sich schwerpunktmäßig mit drei Themenfeldern befassen. Erstens soll die Sicherheit und Stabilität deutscher Lieferketten untersucht werden, mit Fokus auf Energie- und Rohstoffimporte. Zweitens wird geprüft, wie chinesische Investitionen in kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung oder digitale Netze aussehen. Drittens wird die Kommission Forschungskooperationen und Exportkontrollen für sicherheitsrelevante Technologien bewerten. Halbjährliche Berichte an den Wirtschaftsausschuss und eine jährliche Gesamtauswertung für den Bundestag sollen Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern Transparenz verschaffen.

Wachsender Druck durch chinesische Konkurrenz

Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund erheblicher Veränderungen im globalen Wirtschaftsumfeld. Chinas neuer Fünf-Jahres-Plan bis 2030 zielt explizit auf technologische Unabhängigkeit und die Stärkung der eigenen Industrie ab. Das wirkt sich direkt auf deutsche Unternehmen aus. Die Stahlbranche leidet bereits unter Billigimporten aus China, während die Automobilzulieferer im Elektrosegment zunehmendem Druck chinesischer Mitbewerber ausgesetzt sind. EU-Parlamentarier, darunter CDU-Abgeordnete, fordern Schutzmaßnahmen wie Strafzölle, um heimische Arbeitsplätze zu sichern. Die geplante Kommission soll klären, wie Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit bewahrt, ohne strategische Abhängigkeiten zu vertiefen.

Praktische Folgen für mittelständische Unternehmen

Für den deutschen Mittelstand ergeben sich konkrete Handlungsfelder. Unternehmen, die Rohstoffe oder Vorprodukte aus China beziehen, müssen künftig mit strengeren Lieferkettenprüfungen rechnen. Die Kommission könnte zudem Empfehlungen aussprechen, die Investitionen aus China in sensible Branchen erschweren, etwa durch verschärfte Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig bietet die Analyse anderer Länder, beispielsweise Japan, Orientierung, wie Risiken systematisch reduziert werden können. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil will diese Woche zu Gesprächen nach Peking reisen, um den Dialog zu suchen. Ob dies zu kurzfristigen Entlastungen führt, bleibt abzuwarten.

Zeitplan und nächste Schritte

Sollte die Kommission wie vorgesehen eingerichtet werden, beginnt ihre Arbeit noch in diesem Jahr. Die ersten konkreten Vorschläge zur Anpassung des Außenwirtschaftsrechts oder zur Stärkung von Exportkontrollen könnten bereits 2026 vorliegen. Für Unternehmen bedeutet das, sich jetzt auf mögliche regulatorische Verschärfungen vorzubereiten, insbesondere bei Partnerschaften mit chinesischen Partnern in Schlüsseltechnologien. Die Debatte am Freitag markiert den Startpunkt für eine Neuausrichtung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ziel, langfristig weniger anfällig für äußere Schocks zu sein.

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