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Auf einer Energiekonferenz in Athen diskutieren europäische Minister intensiv über Lieferverträge für LNG aus den USA. Offiziell dient dies der Energiesicherheit. Analysten warnen vor versteckten Risiken. Die wachsende Abhängigkeit von US-LNG kann Unternehmen teuer zu stehen kommen. Das gilt besonders bei sinkender Gasnachfrage, Preisschwankungen und Konflikten mit Klimazielen.
Langfristige Verträge als wirtschaftliche Falle
Analysen zeigen: Langfristige LNG-Abnahmeverträge mit den USA bergen Risiken für europäische Käufer. Falls der Gasbedarf wie erwartet bis 2050 um 24 Prozent sinkt, bleiben Abnehmer an feste Mengen gebunden. Take-or-Pay-Klauseln verpflichten zum Bezahlen der vollen Mengen, auch wenn der Verbrauch geringer ausfällt. Gegenwärtig bezieht Deutschland 94 Prozent seines Flüssiggases aus den USA, Griechenland 84 Prozent. Experten schätzen zudem, dass die EU bis 2029 rund 70 Prozent ihres LNG-Bedarfs aus den USA decken wird, gegenüber 58 Prozent heute.
Klimaziele kollidieren mit langen Vertragslaufzeiten
Viele Verträge laufen bis in die 2040er Jahre. Das widerspricht den EU-Klimazielen, die den Ausstieg aus fossilen Energien bis 2035 vorsehen. Deutsche Unternehmen wie Sefe, EnBW oder BASF haben laut Analysen bereits langfristige Abnahmepflichten für US-Gas übernommen, die mit Klimazielen problematisch sind. Zudem wird Frackinggas aus den USA in die EU geliefert, obwohl Fracking hier verboten ist. Falls die EU nachgibt, um Mengen zu sichern, droht ein Rückschlag für die Energiewende.
Preisschwankungen belasten die Planungssicherheit
LNG-Importe unterliegen stärkeren Preisschwankungen als Pipeline-Gas. Im November 2024 stiegen die europäischen Gaspreise auf 12,90 US-Dollar pro MMBtu. Dieser Anstieg stand im Zusammenhang mit Unsicherheiten über russische Lieferungen. Die Volatilität erschwert die Kostenplanung mittelständischer Unternehmen. Zudem fehlen rasch verfügbare Alternativen. Norwegens Gasproduktion geht zurück. Algerien reduziert Lieferungen. Andere LNG-Lieferanten wie Katar verlangen strengere Bedingungen.
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Entscheider im Mittelstand sollten ihre Gasbezüge sorgfältig prüfen. Kurzfristig sollten Verträge auf flexible Kündigungsfristen und variable Mengen überprüft werden. Langfristig empfiehlt sich Diversifizierung. Dazu gehören Biogas oder Power-to-X-Technologien. Entwickeln Sie Szenarien für Preisspitzen. Steigern Sie die eigene Energieeffizienz. Wer jetzt langfristige LNG-Verträge abschließt, riskiert finanzielle Belastungen und Konflikte mit künftigen Klimavorgaben.
