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Disney kooperiert mit OpenAI bei KI-generierten Inhalten

Photo by Jayme McColgan / Unsplash

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Der Medienkonzern Disney steigt mit einer Milliarde US-Dollar bei OpenAI ein und wird erster großer Lizenzpartner für das KI-Videotool Sora. Nutzer können künftig Kurzvideos mit mehr als 200 Figuren aus Disney, Marvel, Pixar und Star Wars erstellen. Von Mickey Mouse bis Iron Man ist eine breite Palette möglich. Die dreijährige Vereinbarung sieht vor, dass Fans personalisierte Clips für soziale Medien erzeugen dürfen, zum Beispiel einen Geburtstagsgruß von Buzz Lightyear oder einen eigenen Lichtschwertkampf mit Darth Vader. Ausgewählte Nutzervideos sollen zudem auf Disney+ veröffentlicht werden. Gleichzeitig wird Disney selbst OpenAI-Kunde, um KI-gestützte Tools für den Streamingdienst und interne Prozesse zu entwickeln.

Exklusive Lizenz für kreative Anwendungen

Für rund ein Jahr erhalten Sora-Nutzer exklusiven Zugriff auf Disney-Charaktere, bevor diese anderen Plattformen zur Verfügung stehen. Entscheidend ist, dass weder Stimmen noch realistische Darstellungen von Schauspielern genutzt werden dürfen. Die Figuren erscheinen lediglich in animierter Form, um rechtliche Grauzonen zu vermeiden. OpenAI-Chef Sam Altman betont, dass die hohe Nachfrage nach Disney-Inhalten die Partnerschaft beschleunigt hat. Disney-CEO Bob Iger vergleicht die Kooperation mit dem frühen Engagement bei iTunes. Statt passiv auf technologische Entwicklungen zu reagieren, möchte man diese aktiv mitgestalten und gleichzeitig die Rechte kreativer Teams schützen.

Rechtliche Absicherung als zentrale Säule

Parallel zur OpenAI-Zusammenarbeit verschärft Disney seinen Einsatz gegen unrechtmäßige KI-Trainingsdaten. Dem Konzern zufolge hat Disney Google, Meta und Character.AI Unterlassungserklärungen zugestellt, weil diese urheberrechtlich geschützte Figuren für KI-Modelle nutzten. Ähnliche Klagen laufen seitens NBCUniversal und Warner Bros. gegen Anbieter wie Midjourney. Disney betont, die Partnerschaft mit OpenAI diene als Vorbild für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. Nur durch klare Lizenzrahmen könnten Deepfakes und Urheberrechtsverletzungen reduziert werden, ohne Innovationen zu bremsen.

Vorbild für den Mittelstand: Proaktives Lizenzmanagement

Für technische Entscheider im deutschen Mittelstand zeigt die Kooperation, wie Unternehmen geistiges Eigentum in der KI-Ära schützen und nutzen können. Statt abzuwarten, bis Dritte Marken unrechtmäßig nutzen, setzt Disney auf vorausschauende Partnerschaften. Dieser Ansatz könnte auch für kleinere Firmen relevant sein, die eigene Produktwelten oder Markencharaktere entwickeln. Es ist wichtig, rechtliche Rahmenbedingungen früh zu klären, besonders wenn KI-Werkzeuge wie Sora im Arbeitsalltag eingesetzt werden. Die Branche steht vor der Aufgabe, kreative Freiräume für Nutzer zu schaffen, ohne die Grundlagen des Urheberrechts zu untergraben.

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