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Die deutsche Automobilindustrie bereitet sich auf einen entscheidenden Moment der Zusammenarbeit mit China vor. Vor dem Treffen der Außenministerinnen und Außenminister in Peking fordern Branchenverbände und Unternehmen klare Vereinbarungen. Ziel sind stabile Lieferketten, faire Marktzugänge und gemeinsam entwickelte Technologiestandards. Für mittelständische Zulieferer, die stark in chinesische Wertschöpfungsketten eingebunden sind, wird das Gleichgewicht zwischen Kooperation und Risikominimierung zum strategischen Erfolgsfaktor.
Deutsche Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz haben ihre Präsenz in China stark erweitert. Nach aktuellen Analysen stammen bereits rund 90 Prozent der Bauteile für in China produzierte Elektrofahrzeuge aus lokaler Fertigung. Das schafft neue Herausforderungen für traditionelle Zulieferer. Gleichzeitig investieren die deutschen Konzerne massiv in Partnerschaften. Volkswagen baut in Anhui gemeinsam mit JAC ein E-Mobility-Zentrum auf. BMW kooperiert mit CATL bei der Batteriezellentwicklung. Kooperationen mit chinesischen Tech-Unternehmen wie Xpeng oder Momenta beschleunigen die Entwicklung autonomer Fahrsysteme. Solche Allianzen gelten als entscheidend, um im wettbewerbsintensiven chinesischen Markt zu bestehen.
Für den Mittelstand ergeben sich zwei Anforderungen. Einerseits steigt die Nachfrage nach hochwertigen Komponenten für Elektroantriebe und Sensorik. Hier ist deutsche Ingenieurskunst weiterhin gefragt. Andererseits wächst der Preisdruck durch chinesische Wettbewerber. Jüngste Entlassungsrunden bei einigen Zulieferern belegen das. Experten betonen: Lokale Partnerschaften sichern den Zugang zum chinesischen Markt. Sie helfen außerdem, Lieferengpässe bei kritischen Rohstoffen zu mildern. Deutschland ist stark abhängig von seltenen Erden und Magnesium. Mehr als die Hälfte des Bedarfs stammt aus externen Quellen.
Ein zentraler Diskussionspunkt vor der Ministerreise sind transparente Regeln für den Technologietransfer. Deutsche Unternehmen fordern gemeinsame Standards bei Softwarearchitektur und Ladetechnologien. Ziel ist Doppelentwicklungen zu verhindern. Gleichzeitig warnen Wirtschaftsvertreter vor zu großer Abhängigkeit. Die Chipknappheit hat gezeigt, wie schnell Produktionsausfälle entstehen, wenn Lieferketten instabil werden. Für Zulieferer bedeutet das, alternative Bezugsquellen zu schaffen. Experten schätzen, dass dieser Prozess mehrere Jahre dauern wird.
Die deutsche Industrie verfolgt eine partnerschaftliche Strategie. Sie will Chancen nutzen, ohne Sicherheitsrisiken zu übersehen. Der Präsident des Verbands der Automobilzulieferer betont: Es geht nicht um Abkopplung. Es geht um resiliente Netzwerke. Dazu gehören klare Regeln zum Schutz geistigen Eigentums. Ebenso geben gemeinsame Initiativen der Stärkung nachhaltiger Lieferketten. Für mittelständische Unternehmen bedeutet das: Sie sollen Entwicklungsaktivitäten stärker in China ansiedeln. Gleichzeitig müssen sie europäische Kapazitäten aufbauen. So bleiben kritische Technologien nicht vollständig ausgelagert.
