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Chinas Industrie und Dienstleistungen bleiben geschwächt. Neue Daten zeigen erneut einen Produktionsrückgang im Oktober 2025. Der Einkaufsmanagerindex PMI für das verarbeitende Gewerbe liegt seit acht Monaten unter der Schwelle von 50 Punkten. Gleichzeitig kühlen sich die Indizes für Dienstleistungen ab, die auch den Baubereich erfassen. Gründe sind ein schwaches Verbraucherverhalten und die anhaltende Immobilienkrise. Die Regierung setzt auf Infrastrukturinvestitionen und Konsumanreize. Experten sehen jedoch weniger Spielraum für wirksame Maßnahmen.
Schwächere Nachfrage aus China belastet deutsche Exporteure
Für deutsche Mittelständler wird die Entwicklung spürbar. In den ersten fünf Monaten 2025 sanken die Exporte nach China gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,2 Prozent. Der Automobilsektor trifft es besonders hart. Exporte nach China fielen um fast 36 Prozent. Mehr als die Hälfte des gesamten Rückgangs geht darauf zurück. China war einst der zweitwichtigste Absatzmarkt. Jetzt belegt das Land Platz sechs. Der Maschinenbau bleibt wichtig, verzeichnet dort jedoch ebenfalls einen Rückgang von über 11 Prozent. Ursachen sind die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Hersteller, die hochwertige Produkte entwickeln und teure Importe ersetzen.
Überkapazitäten und Deflation drücken auf globale Märkte
China exportiert deflationäre Tendenzen in die Weltwirtschaft. Der Durchschnittspreis chinesischer Importe in die EU sinkt um etwa fünf Prozent. Überkapazitäten in Sektoren wie Stahl oder Elektronik sind dafür verantwortlich. Einige deutsche Betriebe profitieren von günstigeren Vorprodukten. Gleichzeitig geraten heimische Anbieter unter Druck, weil chinesische Waren infolge der schwachen Binnennachfrage verstärkt in andere Regionen wandern. Die Einfuhren aus China nach Deutschland steigen deutlich. Handelsumlenkungseffekte infolge der US-Strafzölle tragen dazu bei. Chinas Exporte in die USA sanken im Oktober um 25,1 Prozent, während die Lieferungen in die EU nur leicht zulegten.
Lieferketten im Mittelstand unter Druck
Für viele mittelständische Unternehmen bedeutet die Entwicklung eine doppelte Belastung. Exportchancen fehlen in einem einst boomenden Markt. Gleichzeitig sorgen Materialengpässe für Unsicherheit. Branchenumfragen zeigen, dass 11,2 Prozent der Industriebetriebe Probleme bei der Beschaffung benötigter Rohstoffe haben. China gilt als wahrscheinliche Ursache. Zudem berichten EU-Handelskammern, dass 32 Prozent der befragten Unternehmen Lieferketten umstrukturieren, um Abhängigkeiten von China zu verringern. Das erfordert erhebliche Investitionen, die insbesondere kleinere Betriebe vor Herausforderungen stellen.
