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Der Bundestagsausschuss hat den Haushalt 2026 beschlossen. Die Ausgaben belaufen sich auf 524,54 Milliarden Euro. Damit liegt das Volumen rund vier Milliarden Euro höher als im ursprünglichen Regierungsentwurf. Zusätzlich stehen Mittel aus Sondervermögen bereit. Sie dienen Infrastruktur, Klimaneutralität und der Bundeswehr. Zusammen belaufen sie sich auf 79,78 Milliarden Euro. Die Neuverschuldung im Kernhaushalt liegt bei 97,95 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert seit der Corona-Pandemie. Technische Entscheider im Mittelstand fragen sich, ob die geplanten Investitionen und Entlastungen spürbar wirken.
Energiekosten im Fokus: Industriestrompreis und Steuerentlastungen
Ein zentrales Vorhaben ist die Einführung eines staatlich gestützten Industriestrompreises. Ab 2026 soll er bei rund fünf Cent pro Kilowattstunde liegen und bis 2028 gelten. Die Regierung betont Fortschritte bei der EU-Kommission. Eine Genehmigung wird erwartet. Ab Januar 2026 entfällt die Gasspeicherumlage. Die Stromsteuer für Industrie, Land- und Forstwirtschaft wird auf das europäische Mindestmaß gesenkt. Darüber hinaus fließen 6,5 Milliarden Euro in die Senkung der Netzentgelte. Diese Maßnahmen entlasten Unternehmen im internationalen Wettbewerb und stärken die Versorgungssicherheit.
Innovation und Mittelstandsförderung: Von der Steuersenkung bis zur Digitalisierung
Förderprogramme richten sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, kurz ZIM, erhält 560 Millionen Euro. Damit unterstützt es technologische Vorhaben und neue Geschäftsmodelle. Die Körperschaftsteuer wird gesenkt. Es handelt sich um die größte Unternehmenssteuerreduzierung seit zwei Jahrzehnten. Der Staat hat Rekordinvestitionen in die Infrastruktur vorgesehen. 21,3 Milliarden gehen in Straßen, Schienen und Wasserwege. 8,5 Milliarden fließen in die Digitalisierung. Der Bauturbo soll Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen. Ziel ist eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit und schnelleres Wachstum.
Herausforderungen: Schuldenlast und kritische Wachstumserwartungen
In der Budgetlage bleibt die Verschuldung ein Risiko. Die Neuverschuldung im Kernhaushalt liegt acht Milliarden Euro über dem Entwurf. Insgesamt belaufen sich Schulden inklusive Sondervermögen auf 174,3 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsweisen rechnen mit weniger Wachstum als vorgesehen. Statt 1,3 Prozent erwarten sie 0,9 Prozent. Die EEG-Reform 2026 steht bevor. EU-Vorgaben wie der Clawback-Mechanismus und Differenzverträge CfDs könnten die Förderung erneuerbarer Energien verändern. Das kann die Planungssicherheit von Energiewirtschaftsprojekten beeinträchtigen.
Was Mittelständler jetzt beachten sollten
Für Entscheider im Mittelstand lohnt es sich, Förderprogramme früh zu prüfen. Besonders ZIM und Entlastungen bei Energiekosten stehen im Fokus. Dabei sollten Unternehmen die EEG-Reform beobachten. Sie könnte die Finanzierung von Ökostromprojekten beeinflussen. Die Verfahrensbeschleunigungen im Bau- und Genehmigungsbereich eröffnen Chancen. Projekte lassen sich schneller umsetzen. Die Schuldenhöhe bleibt eine Ungewissheit. Die Regierung setzt Priorität auf Entlastung und Wachstum. Ob diese Ziele beim Mittelstand ankommen, hängt von der Umsetzung ab.
Quellen
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw46-pa-haushalt-bereinigung-1126856
https://taz.de/Bundeshaushalt-2026/!6129772/
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bundeshaushalt-2026-2374030
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/schwerpunkt-wirtschaft-2342218
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/senkung-energiepreise-haushalt-2358526
https://www.neueenergie.net/artikel/politik/deutschland/eeg-reform-2026
