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Rohstoffsicherheit in der Industrie: Bündnis veröffentlicht Positionspapier
Ein Zusammenschluss aus Industrie- und Handelskammern, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften hat ein gemeinsames Positionspapier zur Rohstoffsicherung vorgelegt. Das Bündnis Zukunft der Industrie betont die Bedeutung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Seltene Erden und Kupfer für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Es fordert die zügige Umsetzung des EU Critical Raw Materials Act, beschleunigte Genehmigungsverfahren für heimische Förderprojekte und die Einrichtung eines staatlichen Rohstofffonds. Wichtig ist zudem die heimische Gewinnung von Kalisalzen, Spezialtonen und Lithium. Diese Ressourcen diversifizieren Lieferketten, verkürzen Transportwege und verbessern die CO2-Bilanz. Die Kreislaufwirtschaft soll durch Recyclingtechnologien und Forschung gestärkt werden, um den Bedarf an Primärrohstoffen zu senken. Für den Mittelstand bedeuten die Schritte Anpassungen in der Beschaffungsstrategie, denn Lieferengpässe und Preisschwankungen belasten viele Unternehmen laut aktueller Umfrage.
Bundesabwärmetagung 2025: Abwärmenutzung aus Rechenzentren vorangebracht
Die BAT25 in Dortmund fokussierte konkrete Schritte zur Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren. Das BMWK-geförderte Projekt AwaNetz organisierte die Veranstaltung. Rechenzentren könnten ungenutzte Wärmequellen für industrielle Anwendungen und Fernwärmenetze liefern. Das EnEfG verlangt künftig Herkunftsnachweise für genutzte Abwärme, damit Fördermittel greifen. Das Umweltbundesamt stellte Rahmenbedingungen für Zertifikate vor, die ab 2026 verpflichtend sein sollen. AwaNetz kündigte bis zu zehn regionale Abwärme-Netzwerke an, um Quellen wie Rechenzentren gezielt mit Abnehmern in Kommunen und Industrie zu verknüpfen.
HEATEXPO kooperiert mit AwaNetz zur Beschleunigung von Wärmenetzen
Die BAT fand erstmals gemeinsam mit der HEATEXPO statt. Die Partnerschaft vernetzt Praxisbeispiele und Technologien enger. Aussteller wie Huber und Glen Dimplex präsentierten Wärmetauscher für die Abwärmenutzung. Sie ermöglichen auch problematische Abwärmestöme aus Rechenzentren effizient zu nutzen. Die Westfalenhallen Unternehmensgruppe betont, dass Nordrhein-Westfalen hohe Abwärmemengen aus Industrie und Digitalinfrastruktur liefert. Kommunale Akteure profitieren von neuen Netzwerkanlässen. Die Kooperation schafft Handlungsleitfäden, um Abwärme zu identifizieren und rechtssicher in Wärmenetze einzuspeisen. Die Plattform Abwärme des DENEFF EDL_HUB dient als zentrale Anlaufstelle, um Infrastrukturprobleme und unklare Zuständigkeiten abzubauen.
US-Zölle belasten deutsche Exporte stark
ifo-Analysen zeigen, dass die von den USA eingeführten Zölle die deutsche Wirtschaft hart treffen. Automobil- und Maschinenbauunternehmen sind besonders betroffen; Exporte in die USA könnten um bis zu 30 Prozent sinken. Die Studie prognostiziert dauerhafte Wertschöpfungseinbußen von bis zu 2,8 Prozent. Die Pharmabranche könnte Verluste von bis zu neun Prozent verzeichnen. Hintergrund sind Mindestzölle von zehn Prozent auf alle Importe und höhere Sätze für Stahl und Aluminium. Ein Abkommen senkt Autozölle von 27,5 auf 15 Prozent, doch langfristige Absatzeinbußen sind möglich und könnten das Bruttoinlandsprodukt um 0,13 Prozent drücken.
Mehrheit der Industrie plant Verlagerung von Produktion ins Ausland
Eine Deloitte-BDI-Umfrage zeigt: 68 Prozent der befragten Unternehmen erwägen, Produktion in zwei bis drei Jahren ganz oder teilweise ins Ausland zu verlagern. Als Ziele nennen die Firmen neben Polen und Tschechien auch die USA (26 Prozent). Indien (14 Prozent) und China (16 Prozent) folgen. Treiber sind neben den US-Zöllen hohe Energiekosten, bürokratische Hürden und steigende Lohnnebenkosten. Bereits heute produziert jede fünfte Firma nicht mehr in Deutschland. Vor zwei Jahren lag der Anteil bei 11 Prozent. Besonders betroffen ist die Chemiebranche. 36 Prozent der Betriebe wollen den Kontinent verlassen.
Quellen
https://www.ibau.de/akademie/wissenswertes/kritische-rohstoffe-deutschland/
https://www.gtai.de/de/trade/deutschland/specials/gtai-umfrage-rohstoffsicherheit-1938812
https://www.industry2zero.de/event/bundeabwaermetagung-2025-matchmaking-fuer-die-abwaerme/
https://3r-rohre.de/veranstaltungen/bundesabwaermetagung-2025-auf-der-heatexpo/
https://events.umwelttechnik-bw.de/de/veranstaltung/bundesabwaermetagung-2025-bat25
https://izes.eu/events/bundesabwaermetagung/
https://deneff.org/portfolio-items/awanetz-abwaermenutzung/
https://www.heat-expo.de/forum-heatexpo
https://greentech-bw.de/de/veranstaltungen/bundesabwaermetagung-2025-bat25
https://www.heat-expo.de/presse/abwaermenutzung-riesiges-potenzial-fuer-die-waermewende
https://www.presseportal.de/pm/164910/6153971
https://xbn.news/deutschland-unter-druck-industrie-verlagert-produktion-ins-ausland/
https://trendreport.de/zwei-von-drei-industrieunternehmen-planen-produktionsverlagerungen/
https://kpmg.com/de/de/home/themen/2025/04/us-zoelle-folgen-fuer-deutsche-unternehmen.html
https://www.ihk.de/fulda/international/usa-blitzumfrage-6692020
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-trumps-bumerang-zolle-64964.htm
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/faq-eu-us-zolleinigung-2340924
https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/internationales/us-handelspolitik
https://ichsagmal.com/deutschlands-industrie-vom-exportwunder-zur-abstiegsgefahr-kfw_research/
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/Innovation-und-Digitalisierung/Resilienz/
https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/Publikationen-thematisch/Mittelstand/
https://startbase.de/reports/kfw-research-zum-industriestandort-deutschland-muss-mehr-neues-wagen/
https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/Pressemitteilungen-Details_872448.html
