zum Inhalt
Photo by no one cares / Unsplash

Inhaltsverzeichnis

Auf der Agritechnica 2025 in Hannover rücken Konzepte der vorausschauenden Wartung für Landmaschinen in den Mittelpunkt. Die Systems & Components-Messe präsentiert Lösungen, die Sensoren und Datenanalysen nutzen. Ziel ist es, Störungen früh zu erkennen. Petra Kaiser von der DLG betont die Bedeutung frühzeitiger Wartung. Sie ist wichtig für Landwirte, Lohnunternehmen und Maschinenbauer. Frühzeitige Wartung senkt Kosten und vermeidet Ernteverluste durch Verzögerungen.

Technik im Hintergrund

Die Technik basiert auf einer Mischung aus hochsensiblen Messsystemen und Künstlicher Intelligenz. Sensoren erfassen kontinuierlich Daten wie Vibrationen, Geräusche und Drehmomente direkt an der Maschine. KI-Algorithmen werten die Daten in Echtzeit aus. Sie erkennen Muster, die auf bevorstehende Ausfälle hindeuten. Digitale Zwillinge simulieren verschiedene Wartungsszenarien, um den Wartungsbedarf präzise vorherzusagen. Beispiele sind Claas' adaptives Getriebemanagement für Traktoren mit stufenlosem Getriebe und Horschs Proactive BoomControl mit Radar zur Sprühstangenregelung. Diese Systeme passen sich an Geländebedingungen an und minimieren Fehlerquellen schon vor dem Einsatz.

Vorteile für Betriebe

Für landwirtschaftliche Betriebe ergeben sich klare Vorteile. Ungeplante Stillstände lassen sich deutlich reduzieren, weil Wartungen rechtzeitig vor einem Ausfall erfolgen. Die Lagerbestände an Ersatzteilen lassen sich optimieren, da nur benötigte Komponenten vorrätig gehalten werden. Branchenanalysen zeigen sinkende Kosten und eine längere Lebensdauer der Maschinen. Die gesammelten Daten fließen in die Entwicklung neuer Modelle ein. Reale Belastungsprofile helfen bei der Gestaltung der Serienproduktion.

Chancen für mittelständische Zulieferer

Auch mittelständische Zulieferer gewinnen neue Geschäftsfelder. Unternehmen können sich auf intelligente Sensoren oder KI-gestützte Software spezialisieren. NCTE präsentiert berührungsloses Drehmomentmesssysteme, die sich leicht in bestehende Maschinen integrieren lassen. Sie können den Düngemittelverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Digitale Plattformen für das Wartungsmanagement, wie das ALBERT-System von agorum, eröffnen neue Serviceangebote rund um die Flottenüberwachung. Solche Lösungen versprechen Zeitersparnisse von bis zu 180 Stunden pro Jahr durch automatisierte Wartungsplanung und Ersatzteillogistik.

Herausforderungen

Es gibt Hürden. Auf abgelegenen Äckern sind Mobilfunkverbindungen oft schwach, was die Echtzeit-Übertragung von Maschinendaten erschwert. Systeme verschiedener Hersteller müssen künftig nahtlos zusammenarbeiten. Standardisierte Schnittstellen und robuste Technik sind entscheidend. Viele mittelständische Betriebe sehen eine hohe Einstiegshürde durch die komplexe IT-Infrastruktur und fehlendes Fachwissen.

Ausblick

Der Trend zur vorausschauenden Wartung wird sich weiter verstärken. Zukünftig sollen diese Systeme stärker in autonome Arbeitsabläufe integriert werden. Ziel ist es, Ausfälle zu vermeiden und die Ressourceneffizienz zu erhöhen. Die Agritechnica 2025 legt den Grundstein für eine wirtschaftlichere und nachhaltigere Landwirtschaft. Technische Entscheider im Mittelstand sollten die präsentierten Ansätze prüfen. Sie können eigene Maschinenflotten effizienter betreiben und neue digitale Dienstleistungen anbieten.

Gewinnen Sie neue Kunden über das Maschinen Journal
MJ Image

Das Maschinen Journal erreicht jeden Monat tausende Entscheider aus dem industriellen Mittelstand. Nutzen Sie unsere Reichweite, um Ihre Produkte genau dort zu platzieren, wo Kaufentscheidungen entstehen.

Sie wollen mehr Anfragen erzielen?

→ Jetzt Artikel anfragen

Aktuelles

Beschleunigte Unternehmenssteuersenkung für den Mittelstand

Beschleunigte Unternehmenssteuersenkung für den Mittelstand

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz setzen sich für eine vorgezogene Senkung der Körperschaftsteuer ein. Sie argumentieren, dass die Konjunktur schwach bleibt und Unternehmen schnelle Entlastung brauchen. Söder schlägt vor, die schrittweise Reduzierung bereits 2026 zu starten. Bayaz fordert sogar eine Absenkung um zwei Prozentpunkte

Deutsche Autozulieferer setzen auf Kooperationen mit China für stabile Lieferketten

Deutsche Autozulieferer setzen auf Kooperationen mit China für stabile Lieferketten

Die deutsche Automobilindustrie bereitet sich auf einen entscheidenden Moment der Zusammenarbeit mit China vor. Vor dem Treffen der Außenministerinnen und Außenminister in Peking fordern Branchenverbände und Unternehmen klare Vereinbarungen. Ziel sind stabile Lieferketten, faire Marktzugänge und gemeinsam entwickelte Technologiestandards. Für mittelständische Zulieferer, die stark in chinesische Wertschöpfungsketten eingebunden sind, wird

CBAM ab 2026: Deutsche Industrie vor neuen Kosten und Lieferketten-Herausforderungen

CBAM ab 2026: Deutsche Industrie vor neuen Kosten und Lieferketten-Herausforderungen

Zum 1. Januar 2026 tritt der EU-weite CO₂-Grenzausgleich CBAM in die finale Umsetzungsphase. Seit Oktober 2023 galt lediglich eine Meldepflicht für bestimmte emissionsintensive Importe. Ab 2026 müssen Unternehmen CBAM-Zertifikate erwerben. Die Zertifikate gleichen die Differenz zwischen den CO₂-Kosten im Ursprungsland und dem höheren EU-Preis aus. Deutsche Industrie, die