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Eine gemeinsame Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: Bis 2040 reduziert KI die Zahl der Arbeitsplätze um rund 800.000. Zugleich entstehen an anderer Stelle ebenso viele neue Jobs. Insgesamt betrifft der Wandel 1,6 Millionen Stellen. Die Untersuchung beschreibt es als strukturelle Verschiebung, nicht als reinen Abbau. Mittelständische Unternehmen sollten früh handeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Bürojobs am stärksten unter Druck

Der Wandel trifft Verwaltungs- und Büroberufe besonders stark. Eine McKinsey-Studie zeigt, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der KI-bedingten Veränderungen auf administrative Tätigkeiten entfällt. In Deutschland und Italien ist dieser Effekt besonders ausgeprägt, weil Bürojobs dort einen hohen Anteil an der Gesamtbeschäftigung haben. Kundenservice und Vertrieb folgen mit 17 Prozent, gefolgt von Produktionsbereichen mit 16 Prozent. Gleichzeitig gewinnen IT-Dienstleistungen und das Bildungswesen an Bedeutung: Im IT-Sektor entstehen bis 2040 rund 110.000 neue Stellen, während Beratungs- oder Werbeunternehmen rund 120.000 Stellen verlieren könnten.

Umschulung entscheidet über Erfolg

Der Schlüssel liegt in der Qualifizierung. Experten prognostizieren eine deutlich wachsende Nachfrage nach technischen Kompetenzen. In Europa könnte sie um rund 25 Prozent steigen. Soziale und emotionale Fähigkeiten gewinnen ebenfalls an Bedeutung, mit einem erwarteten Plus von etwa 12 Prozent. Viele Unternehmen sind schlecht vorbereitet: 79 Prozent der befragten Mittelständler geben an, ungenutztes KI-Potenzial zu besitzen, weil ihnen das nötige Know-how fehlt. Die Kluft zwischen akademischer Ausbildung und Praxis bleibt kritisch: 82 Prozent der Führungskräfte bewerten Hochschulbildung als zu wenig praxisnah für die KI-gestützte Arbeitswelt.

Drei Handlungsfelder für Entscheider

Mittelstands-CEOs sollten drei Schwerpunkte setzen. Erstens Investitionen in kontinuierliche Weiterbildung. Schulungsprogramme sollten neben technischen Grundlagen auch den Umgang mit generativer KI und datengetriebenen Entscheidungsprozessen stärken. Zweitens eine enge Kooperation mit Hochschulen. Gemeinsam lassen sich praxisnahe Inhalte entwickeln, die direkt in den betrieblichen Ablauf einfließen. Drittens der Aufbau einer robusten Dateninfrastruktur. Ohne hochwertige Daten und moderne Rechenzentren bleibt der KI-Einsatz ineffizient. Der EU AI Act soll klare Rechtsrahmen schaffen.

Wachstumspotenzial nutzen statt blockieren

Trotz der Herausforderungen zeigen Studien klare Chancen. Ein beschleunigter KI-Einsatz könnte das jährliche Wirtschaftswachstum in Deutschland um 0,8 Prozent steigern. In der Finanz- und Pharmabranche laufen die Anpassungen bereits dynamisch, während Handel und Gastronomie noch zurückhaltend bleiben. Der Schlüssel ist eine proaktive Haltung der Unternehmen. Wer heute in Kompetenzen investiert und Prozesse anpasst, sichert Arbeitsplätze und erhöht die Produktivität. Eine McKinsey-Expertin bezeichnet KI als Jahrhundertchance, vorausgesetzt sie wird als strategisches Werkzeug verstanden und nicht als kurzfristiger Trend.

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